Sehenswerte neue Filme über Wurmhumus, Wurmzucht und Wurmkompostierung

Vor kurzem wurden zwei sehr interessante und sehenswerte Filme über Wurhumus, Wurmkompostierung und Wurmzucht ins Netz gestellt.

Zum Einen soll auf folgenden Film vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen hingewiesen werden:

Sehr sehenswert ist auch ein Beitrag des ZDF über das Österreichische Projekt http://www.wurmkiste.at/ :

Wurmkiste

Unter einer Wurmkiste wird hier eine halboffene Kiste verstanden, in welcher Würmer gezüchtet werden und Wurmhumus produziert wird.

Eine solche Kiste besteht aus Holz oder aber aus lichtundurchlässigem Kunststoff. Grundsätzlich ist zu beachten: Die züchtbaren Mistwürmer „Eisenia foetida“ und „Dendrobena Veneta“ sind echte „Kletterweltmeister“. In der Nacht, wenn sie nicht mehr von dem für sie unangenehmen Licht flüchten müssen, werden sie aktiv und schaffen es ohne weiteres auch glatte Oberflächen hochzuklettern. Gleichzeitig ist es aber wichtig, dass die Kisten genug Sauerstoff bekommen. Es empfiehlt sich, Kisten mit Löchern an den Seiten zu nutzen und dort eine Art Fliegengitter anzubringen. Denkbar ist es auch, über 90% der Kiste einen Deckel anzubringen, somit ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Würmer auch in der Kiste bleiben. Für eine Zucht im Innenbereich des Hauses sind die Kisten insbesondere dann geeignet, wenn ein abgeschotteter Bereich (z.B. Keller) vorhanden ist. Der Geruch einer Wurmkiste kann bei ungenügender Pflege oder Überwässerung/Überfütterung leicht als störend empfunden werden.

Die Kiste sollte etwa eine Breite von ca. 40 cm haben sowie eine Tiefe von etwa 30 cm. Die Höhe sollte etwa 20-25 cm aufweisen.
Günstig ist es, wenn die Kiste unten löcher aufweist, damit Wasser abtropfen kann. dieses ist aber nicht zwingend nötig, wenn aufgepasst wird, dass keine Überwässerung stattfindet.
Innerhalb der Kiste sollte sich etwa 10 cm Erde befinden, welche immer feucht (aber nicht zu nass) zu halten ist. In einer solchen Kiste kann Du ohne weiteres bis 500 Würmer halten. In verschiedenen Quellen wird davon gesprochen, dass hier bis zu 1000 Würmer hineinpassen, zu bedenken ist jedoch immer auch, dass eine Überbevölkerung „Stress“ auslösen kann (was anschließend das Fluchtverhalten fördert (vgl. Kloppert 2013)). In die Erde solltest Du auch kohlenstoffhaltiges Material (z.B. Pappe, Papier (ohne Farbaufdruck), Stroh oder kleine Äste) einbringen. Dieses fördert die Humusproduktion und ist zudem wichtig, damit genügend „Freiräume“ im Boden bestehen, welche eine Sauerstoffzufuhr begünstigen. Oberhalb der Erde füllst Du dann immer wieder von Neuem das Futter ein . Wichtig ist hierbei, dass nicht die gesamte Kiste mit dem Bioabfall bedeckt wird sondern nur in etwa die Hälfte. So haben die Würmer immer eine Möglichkeit auszuweichen, sofern einmal schädliche Futterstoffe eingeführt werden.

Du kannst davon ausgehen, dass nach etwa zwei Monaten (bei günstigen Lebensbedinungen) der Inhalt der Kiste komplett aus Wurmhumus (sowie seinen lebenden Bewohnern) besteht. Innerhalb dieses Wurmhumus wirst Du zudem zahlreiche Wurmkokons finden…

Literatur:

Kloppert, S. (2013): „How to start a profitable worm business on a shoestring budget“. Create Space Verlag

Wurmzucht

Wurmzucht

Die professionelle Nutzung von Regenwürmern und die Produktion von Wurmhumus zur Bodenverbesserung ist keine neue Erfindung.
In den USA wurden bereits in den zwanziger Jahren Würmer „im großen Stil“ zur Fischfütterung gezüchtet. Professionelle Vorgehensweisen zur Wurmhumusproduktion wurden in Deutschland und den USA in den siebziger Jahren entwickelt, Großbritannien folgte einige Jahre später.
In einem Forschungsprojekt großen Umfanges arbeiteten dort beispielsweise von 1981-1985 15 Wissenschaftler (unterstützt durch 35 Mitarbeiter) an Technologien zur Potentialnutzung von Regenwürmern (als Futter bzw. Humusproduzenten). In den letzten 40 Jahren gab es weltweit diverse universitäre Forschungsprojekte bzw. kommerzielle Unternehmen, welche sich mit der Nutzung, Entwicklung und Verwertung von Regenwürmern und deren Reststoffen auseinander setzen, so z.B. in Mexiko, Indien, Kanada, Russland, Hong Kong und China (Edwards 2011).
In Australien werden sogar Wurmkisten an Bürger verschenkt, damit Bürger ihre organischen Abfälle zu Wurmhumus verarbeiten können (Bruksch & Rimpau 2013).

Für die Zucht eignen sich verhältnismäßig wenige Arten. Zu achten ist hierbei auf:

  • Hohe Fortpflanzungsrate
  • Schnelles Wachstum
  • Hohe Boden- und Temperaturtoleranz
  • Hohe Futterverwertung und damit hohe Humusproduktion

Eisenia foetida, Bildquelle: /06552c44194f5468ab63806dcf8cb093/wiki/Eisenia_fetida#/media/File:Redwiggler1.jpg
Eisenia foetida Als besonders leistungs- und züchtungsfähige Würmer sind insbesondere der Mist- oder Kompostwurm ( Eisenia foetida ), sein enger Verwandter ( Eisenia andrei ) (ohne Mikroskop sind die beiden Arten nicht zu unterscheiden) bzw. der Riesenrotwurm (auch „European Nightcrawler“ genannt) ( Eisenia hortensis oder auch als Dendrobena Veneta bekannt ) einzusetzen (vgl. auch Dominguez & Edwards 2011, Bruksch & Rimpau 2013).
Die Art „Eisenia foetida“ ist deutlich kleiner als „Dendrobena Veneta“ (von Anglern auch „Dendros“) genannt. Da erstgenannte Art bei Gefahr eine übelriechende Substanz absondert, soll diese zum Angeln nicht gut geeignet sein, zur Produktion von Wurmhumus jedoch umsomehr.

Die Zucht der beiden genannten Arten ist kinderleicht.
Neben dieser Homepage lohnen sich für vielfältige Zusatzinformationen insbesondere die beiden folgenden Bücher:
Bruksch, L. & Rimpau, J. (2013): Kompost aus der Kiste. Wurmkisten für den Hausgebrauch selber bauen. Stuttgart.
Kloppert, S. (2013): How to start a profitable worm business on a shoestring budget. Create Space Verlag.

Wurmzuchten können auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen:

Literatur :

Bruksch, L. & Rimpau, J. (2013): Kompost aus der Kiste. Wurmkisten für den Hausgebrauch selber bauen. Stuttgart.

Edwards, C.A. (2011): „Introduction, History and Potential of Cermicomposting Technology“ in:
Edwards, C.A., Arancon, N.Q. & Sherman, R. (Herausgeber) 2011. Vermiculture Technology: Earthworms, Organic Wastes and Environmental Management. Boca Raton, S.1-10

Dominguez, J. & Edwards, C.A. (2011): „Biology and Ecology of Earthworm Species Used for Vermicomposting“ in:
Edwards, C.A., Arancon, N.Q. & Sherman, R. (Herausgeber) 2011. Vermiculture Technology: Earthworms, Organic Wastes and Environmental Management. Boca Raton. S. 27-38

Kloppert, S. (2013): „How to start a profitable worm business on a shoestring budget“. Create Space Verlag

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